Gesendet von meinem SM-T585 mit Tapatalk
Was die rein rechtliche Seite angeht hat Michael natürlich recht, aber er betrachtet das Ganze halt aus der Sicht eines Amateurfunkers!
Weiterhin ist dies eine lediglich deutsche, juristische Regelung, die vorrangig durch die Lobbyarbeit des DARC am Leben gehalten wird. Also einem Verein die Mitgliedsbeiträge verwendet, um für seine Mitglieder eine weitergehende Sendeerlaubnis zu erreichen. Das ist legitim aber mehr auch nicht.
Ein "interfamiliärer Funkverkehr" ist mit Amateurfunk beispielsweise gar nicht möglich, da ein 6 Jähriger hier rechtlich gar keine Möglichkeit hat legal teilzunehmen. Für mich ein KO-Kriterium!
Andererseits darf ein Amateurfunker im 11m Band auch nur mit einen CB zugelassenen Gerät und einer Leistung von FM 4W / SSB 12W senden, womit eine AFU-Lizenz für das CB-Band vollkommen nutzlos ist!
Die Kostenseite spielt sicher auch eine Rolle, wobei diese für mich persönlich eher nebensächlich ist.
Was die fachliche Qualifikation betrifft, so hat ein lizenzierter Amateurfunker nicht automatisch bessere oder tiefergehende Kenntnisse als jemand anders. Spätestens mit dem Wegfall des CW-Prüfungsteils ist die AFU-Lizenz im Level einer Gesellenprüfung angekommen.
Als gelernter HF-Techniker erlebe ich immer wieder wie groß die fachlichen Lücken bei Funkamateuren sind und dass viele zwar "mal die Prüfung gemacht haben", aber heute auch nur Geräteanwender sind. Das was man vor vielen Jahren mal gelernt hat , hat man längst wieder vergessen, weil man es einfach nie gebraucht hat. Das ist kein Vorwurf sondern einfach eine Realität, die sicher jeder zumindest aus seinem beruflichen Umfeld kennt.
Viele Regelungen in der Funktechnik sind heute überholt und nicht mehr zeitgemäß - einige sogar recht unsinnig. Aber das krampfhafte Festhalten am "Claim" ist nunmal eine deutsche Tugend. Das soll kein Aufruf zu Gesetzesverstößen sein, lediglich die kritische Betrachtung der Funkwelt. Was man tut hat man selbst zu verantworten und sollte deshalb vorher einfach über den Sinn des Vorhabens nachdenken! - Auch wenn Logik und Sachverstand etwas anderes sagen..
Wenn jemand Funkbetrieb mit Freunden und in der Familie betreiben will, ist CB-Funk sicher die bessere Wahl. Wenn er tiefer in die Technik einsteigen will kann er dies auch hier tun und Reichweiten von mehreren 100km überbrücken oder QRP-Betrieb machen.
Oder den CB-Funk verlassen und ins AFU-Lager wechseln und auch auf anderen Frequenzen funken zu dürfen. - Beides zusammen geht nicht, bzw. erfordert einen separaten, zweiten Gerätepark!